Reden im Schlaf

Tief oder gut schlafen bedeutet nicht unbedingt, dass man im Schlaf nicht aktiv ist. Denn im Gegenteil, einige Menschen sind nachts besonders aktiv. Sie bewegen sich, stehen auf, knirschen mit den Zähnen, zucken oder sprechen sogar. Meistens können sie sich daran am nächsten Tag aber nicht mehr erinnern. Doch was steckt dahinter? In diesem Blogbeitrag wollen wir erklären, wieso manche Menschen im Schlaf reden und was man dagegen tun kann.

Wieso reden Menschen im Schlaf?

Das Phänomen während des Schlafens zu sprechen, bezeichnet man als Somniloquie, welches meist der Parasomnie zugeordnet wird. Unter Parasomnie versteht man unerwünschte Verhaltensauffälligkeiten während des Schlafs. Im Vergleich zu Erwachsenen, sind Kinder deutlich häufiger von solchen Schlafstörungen betroffen als Erwachsene. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass das Gehirn im Kindesalter eine vorübergehende Reifestörung aufweist.

Etwa 5 Prozent aller Erwachsenen reden im Schlaf, was vorwiegend in der REM-Schlafphase auftritt. Die REM-Schlafphase (Rapid Eye Movement) ist eine Schlafphase, die durch schnelle Augenbewegungen bei geschlossenen Lidern gekennzeichnet ist. Diese Phase nimmt etwa 20-25% der Schlafenszeit ein und stellt zugleich die Phase dar, in der hauptsächlich unsere Träume stattfinden.

Darauf ob jemand im Schlaf redet oder nicht, hat eine Person selbst keinen Einfluss. Meist werden nur unverständliche Laute von sich gegeben oder leise Worte genuschelt. Dies liegt daran, dass die Sprechmuskulatur im Schlaf nicht aktiv ist. Nur selten werden daher ganze Monologe gehalten. Da Somniloquie meist in der Phase auftritt, in der auch unsere Träume stattfinden, handelt es sich bei den gesprochenen Worten meist um Gespräche aus dem Traum.

Forschungen haben gezeigt, dass Stress, Fieber sowie Alkohol das Reden im Schlaf fördern können.

Was reden wir im Schlaf?

In der Regel können sich Betroffene selbst nicht mehr daran erinnern, was sie in der Nacht erzählt haben. Der Schlafforscher Arthur Arkins fand in einer Forschung jedoch heraus, dass die gesprochenen Sätze meistens Inhalte von Träumen darstellen. Im Traum verarbeiten wir Wünsche, Erlebnisse, Sehnsüchte sowie die verschiedensten Erlebnisse aus unserem Alltag. Demzufolge sprechen Menschen im Schlaf über die unterschiedlichsten Dinge. Oftmals werden dabei verschiedene Inhalte vermischt, sodass man einem Schlafenden nicht jedes gesprochene Wort glauben darf. 

Kann man sich das Reden im Schlaf abgewöhnen oder es verhindern?

Im Schlaf zu sprechen gilt als harmlos und soll sich auch nicht negativ auf den Schlaf auswirken. Wenn jedoch die eigene Schlafqualität oder die des Bettpartners darunter leidet, sollte man versuchen, sich das Reden im Schlaf abzugewöhnen.

Entspannungsübungen wie Yoga oder autogenes Training sind besonders empfehlenswert, um Körper und Seele vor dem Schlafen zur Ruhe zu bringen. Viele Entspannungsübungen können Ihnen dabei helfen, Stress und emotionale Probleme vor dem Schlafengehen aus Ihren Gedanken zu verbannen. Der Verzicht auf Alkohol, Koffein und schwere Speisen vor dem Schlafengehen kann ebenfalls dem Reden im Schlaf entgegenwirken. Ein geregelter Schlafrhythmus sowie ausreichend Bewegung sorgen zudem für eine erhöhte Schlafqualität.

Auch die Schlafumgebung kann wesentlich dazu beitragen, ob im Schlaf gesprochen wird oder nicht. Denn für den Verstand kann es leichter sein, in einer bequemen und angenehmen Schlafumgebung zu entspannen. Das Schlafzimmer sollte daher so dunkel und ruhig wie möglich gehalten werden. Wenn die Matratze ausgedient hat oder Schmerzen bereitet, sollte diese ausgewechselt werden. Auch alte Kissen sollten ersetzt werden, damit Nacken und Kopf besser gestützt werden.

Sollte das Sprechen im Schlaf jedoch von starker psychischer Belastung verursacht werden oder sollte Ihre Schlafqualität darunter leiden, ist ein Arztbesuch ratsam

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Bildquelle: Unsplash

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