Wer hat schon nicht einmal im Schlaf geträumt und sich in fantasiereiche, aber auch sehr realistische Welten und Szenarien in der Nacht begeben, als die Augen zufielen? Viele Menschen stellen sich die Frage, wie Träume zustande kommen und ob diese gar eine Bedeutung haben. Dabei mutmaßen nicht wenige, ob die Träume sogar einen Blick auf die Zukunft werfen können und ein Stück weit das eigene Schicksal aufdecken. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Träume entstehen, was die Ursache für sie ist und welchen Einfluss sie auf unser Verhalten haben.
Kein Schlaf ohne Träume
Grundsätzlich lässt sich einmal feststellen, dass es keine Menschen gibt, die nachts nicht träumen können. Oft kommt es aber vor, dass Menschen sich nicht an ihre Träume nach dem Aufwachen erinnern können und lediglich nur von Fetzen oder Fragmenten aus ihren Träumen berichten können. Träume entstehen automatisiert und können ebenso wenig von Menschen vermieden werden wie der wache Zustand am Tage. Darüber hinaus steht fest, dass Träume wiederkehren können und kein einmaliges subjektives Erlebnis sind. Die Länge eines Traumes variiert dabei und kann sehr kurz ausfallen, aber auch über mehrere Stunden andauern. Besonders großen Einfluss haben Träume auf Kinder, die fast immer ihren Eltern über das Erlebte im Schlaf berichten.
Verschiedene Theorien zur Entstehung von Träumen
Warum träumen wir im Schlaf, dazu gibt es in der Wissenschaft bis heute keine einheitliche Meinung. Vielmehr haben sich zu dem Thema verschiedene Theorien entwickelt, die individuell auf die Traumsituationen von verschiedenen Menschen zutreffen können:
Erlerntes Verarbeiten
Zum einem wird vermutet, dass der Mensch durch das Träumen Erlerntes in der Nacht verarbeitet, das er tagsüber mit dem Gehirn aufgenommen hat. Dabei werden die neuen Informationen mit den bisherigen Informationen im Gehirn gemischt und in einer komplexen Art und Weise neu verknüpft. Diese neuen komplexen Informationen werden in der Nacht beim Träumen neu abgespeichert und im Gehirn verfestigt.
Praktische Fähigkeiten trainieren
Des Weiteren wird davon ausgegangen, dass der Mensch durch Träume praktische Fähigkeiten erlernt, die er dann tagsüber im Alltag anwenden kann. So wird der Träumende besser auf das Leben vorbereitet. Diese Theorie trifft vor allem auf den Nachwuchs zu, der sich noch in der Entwicklungsphase befindet. Gesprochen wird dabei vom sogenannten REM-?Schlaf* (Rapid-?Eye-?Movement), da sich die Augen in dieser Schlafphase unter den Lidern zügig hin und her bewegen. Bei Personen im erwachsenen Alter macht der REM-?Schlaf etwa ein Fünftel des gesamten Schlafes aus und ist die Phase, in der unser Gehirn am aktivsten im Schlaf arbeitet. Die REM-Phase tritt in einem Schlaf etwa vier bis fünf Mal in der Nacht auf und gehört neben dem NON-?REM-?Schlaf und dem Tiefschlaf zu den wichtigsten Abschnitten, während wir uns im Land der Träume befinden.
* Eine Erklärung was genau der REM-Schlaf ist erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Umgang mit Angstsituationen
Wiederum wird auch vermutet, dass wir durch Träume lernen, besser mit Angstsituationen umzugehen. Diese sogenannten Alpträume spiegeln traumatische Erlebnisse wider, die wir am Tage wahrgenommen haben und wir lernen so, in Zukunft besser mit Gefahren fertig zu werden. Besonders für unsere Vorfahren wurden durch Träume die Überlebenschancen erhöht, wenn sie etwa gegen ein gefährliches Mammut oder einen Säbelzahntiger kämpfen mussten. Einige Angstsituationen lassen sich jedoch nicht mehr im Traum verarbeiten und werden zu dauerhaften Traumata, die man nur mit psychologischer Hilfe in den Griff bekommen kann. Allerdings ist der Teil der Betroffenen, die unter Alpträumen leiden sehr gering. Nur etwa fünf Prozent der Bevölkerung hat dauerhaft mit Alpträumen zu kämpfen, die man therapieren sollte.
Beim Träumen werden körperliche Bewegungen verhindert
Wenn sich uns beim Träumen bewegte Bilder darbieten, dann ist der sogenannte Motorcortex (Ein Teil des Gehirns) aktiv, ein Bereich des Frontallappens in der Vorderwand der Zentralfurche. Diese Steuereinheit ist zuständig für willkürliche Bewegungen und die Feinmotorik. Allerdings wird die Übertragung zum Muskel im Hirnstamm blockiert, so dass Bewegungen im Schlaf ausgeschlossen werden. Auf diese Weise verhindert unser Gehirn, dass wir auf realistische Erlebnisse beim Träumen reagieren und uns sogar im Schlaf durch Bewegungen selbst verletzen.
Träume haben einen Einfluss auf unser Verhalten
Unsere Träume verblassen nicht einfach nach dem Aufstehen, sondern haben einen großen Einfluss auf unser Verhalten, wenn wir zurück aus dem Reich der Träume kommen. Schon in der Antike glaubten viele Menschen, dass sie in den Träumen ihre Zukunft erfahren. Sogar von religiösen Gotteserscheinungen konnten viele Menschen berichten und sahen sich gezwungen, den Anordnungen höherer Mächte Folge zu leisten. Dass Träume einen Einfluss auf unser Schicksal haben oder gar die Zukunft im Schlaf zeigen können, ist bis heute nicht wissenschaftlich erwiesen. Einige Menschen behaupten jedoch, dass ihre Träume wirklich zu einem späteren Zeitpunkt Realität wurden und in Erfüllung gegangen sind. Für wieder andere blieben die Träume das ganze Leben lang nur Wunschvorstellungen, die sich nicht erfüllt haben.
Wir hoffen Ihnen hiermit eine verständliche Erklärung zum Thema „Warum träumen wir im Schlaf“ geliefert zu haben und wünschen allzeit erholsame Nächte mit angenehmen Träumen.
Im zweiten Teil erfahren Sie in der nächsten Woche mehr zum Thema Traumdeutung.